Portrait Daniela Waldherr
Country Manager und Patron Südafrika
Mein Hintergrund
Ich wuchs mit meinen zwei jüngeren Brüdern wohlbehütet in einem kleinen 600 Seelendörfchen im St. Gallischen auf. Jeder kannte jeden und das jährliche Dorfschwingfest gehörte genauso zur Tradition wie der Almauftrieb der Kühe, bei dem alle Dorfkinder fröhlich mithalfen.
Nun bin ich 43 Jahre alt und lebe mit meinem Mann und unseren zwei Töchtern, 11 und 13 Jahre, seit ein paar Monaten in der 4.5 Millionen Metropole Kapstadt in Südafrika. Was uns hierher trieb? Die Abenteuerlust! Was uns hier behielt? Die Kulturvielfalt, das milde Klima, die wunderschönen Landschaften und die unkomplizierten und hilfsbereiten Menschen.
Doch so schön das Land ist, hat es leider auch seine Schattenseiten. Selten ist die Ungerechtigkeit wegen unterschiedlicher Hautfarben so extrem wie in Südafrika. Die Rassentrennung in der Apartheid ist auch 30 Jahre später noch an jeder Hausecke zu spüren. Die Kinder in den Townships haben oft keine Chancen auf gute schulische Bildung und demzufolge bleiben sie im Strudel der Armut «arm bleibt arm» hängen.
Schon als Kind habe ich mich immer auf die Seite der Schwächeren gestellt und mich für Gleichberechtigung eingesetzt. Die frühen Erfahrungen mit Rassismus gegenüber meiner Cousine, welche ursprünglich aus Sri Lanka stammt, haben auch mich geprägt. So war es für mich schon immer klar, dass ich gerne helfen möchte. Doch wie?
Mein Einsatz für Swiss School System
Als Tanja, eine gute Freundin von mir anfing eine ganz neue Art der Hilfestellung im Bereich der schulischen Bildung für Kinder in Drittweltländern zu entwickeln, war ich von Anfang an begeistert. Gleichzeitig haben mein Mann und ich uns entschieden für mindestens 1 Jahr nach Kapstadt zu gehen. So kam das Eine mit dem Anderen zusammen und Tanja und ich erarbeiteten einen Plan, Swiss School System auch in Südafrika aufzubauen.
Ein knappes Jahr später arbeiten wir mit 5 Daycares im Township «Imizamo Yethu» in Hout Bay zusammen und weitere zwei kommen in den nächsten Wochen hinzu. Meine Familie und ich haben uns dazu entschieden unseren Aufenthalt zu verlängern und planen für die nächsten 5-6 Jahre hierzubleiben.
Meine Aufgaben für Swiss School System sind weiterhin der Aufbau eines neuen Standorts und die Vernetzung in Kapstadt. Dazu gehören Mitarbeiterführung, Erreichen strategischer Ziele und Koordination vor Ort. Dadurch, dass ich selbst vor Ort wohne, kann ich das Wachstum gut überblicken und mögliche Probleme schnell angehen. Der Aufbau des Standortes Kapstadt soll uns dazu dienen, Erkenntnisse zum Aufbau anderer Standorte in aller Welt zu erlangen.